Freitag, 25. März 2011

Japan

Da ja anscheinend jeder im Internet mal seine Meinung über die Lage in Japan kundtun muss, reihe ich mich heute auch mal ein. Da ich für zu misanthroptisch und realistisch bin, um angesichts der ganzen Vermissten und Obdachlosen Tränen zu vergießen und auch nicht geschockt von der Nachricht über verstrahlte AKW-Mitarbeiter bin, widme ich mich dem Thema, was mich wirklich interessiert:

den Zoos

Viele Aquarien im Norden der japanischen Hauptinsel sind bei dem Erdbeben beschädigt worden, teilweise wurden Aquarien und Zoos überflutet. Etliche haben Probleme bei der Versorgung ihrer Tiere mit Futter, einige haben keinen Strom. Es gibt Versuche Hilfe von außen zum Sendai Yagijama Zoo zu senden, aufgrund der zerstörten Zufahrtswege und den Vorrang der Bevölkerung ist dies natürlich nicht leicht. Die Tiere des Fukushima Aquariums sollten zur Kamogawa Seaworld gebracht werden, was daraus geworden ist weiß ich nicht. 
Da ich mich mit den Artenschutz auf dem asiatischen Kontinent nicht auskenne, kann ich nicht erläutern welche Arten nun konkret durch diese Katastrophe Einbrüche im Bestand verzeichnen, vielleicht sich nie wieder davon erholen werden (dabei habe ich zum Beispiel grade Tigerunterarten im Kopf). Aber auch für Tiere unbedrohter Tierarten bricht nun eine schwere Zeit an. Jene, welche das Beben (auch Tiere können in solchen Situationen Angst und Panik erleben) und die vielleicht erlebte Zerstörung ihres Geheges überstanden haben, erleben jetzt ähnliches Leid wie viele Kinder. Sie können sich vielfach nicht selbst versorgen (und Menschen jagende Raubtiere werden auch keine große Überlebenschance haben), ihre Pfleger sind vielleicht aber nicht mehr da. Vielleicht tot, vielleicht mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt (wobei ich mal von mir selbst ausgehend behaupte, dass viele Pfleger alles in ihren Kräften tun werden um "ihre" Schützlinge zu versorgen). Vielleicht setzt sich in der ein oder anderen Ecke die natürliche Nahrungskette durch, vielleicht verhungert ein Carnivore mit Blick auf den Herbivoren im Nachbargehege. Empfindliche Arten kämpfen vielleicht Aufgrund des Stromausfalls mit der Kälte oder falscher Luftfeuchtigkeit, in Aquarien dürften die Lebensbedingungen bei ausgefallenenen Pumpen und Wasseraufbereitungsanlagen auch unangenehm werden. Die Unterbrechung der Versorgungnetze und Stromversorgung kann die Futterlagerung ebenfalls in heikle Situationen bringen. Wie lange reichen die Fleischportionen in den Kühlhäusern und wie gut sind diese isoliert um die Kälte zu halten?
Ja, in meinem Kopf leben einiger solcher Szenarien und ich werde in den nächsten Tagen mal gucken, ob ich irgendetwas aktuelles darüber finde. Google Earth lieferte grade nichts. Die Informationen von WAZA/JAZA sind auch schon ein paar Tage alt.

Jetzt wird aber ersteinmal weiter gearbeitet...

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